Montag, 19. Januar 2009

Auf den Flügeln der Zeit

Sonntagnacht bin ich mit "Auf den Flügeln der Zeit" von Christina Ching Tsao fertig geworden. So richtig gefallen hat es mir nicht. Ich fand die Namensgebung bzw. die Übersetzung der Namen furchtbar, aber das ist wohl studiumsbedingt. Normalerweise ist das ja auch nicht schlimm, aber es stieß mir immer wieder übel auf. Die alte Umschrift hat mich genervt und warum durften einige ihre chinesischen Namen behalten, während andere übersetzt wurden ("Mrs. Achtzehnte Etage"?!). Am Anfang hat mich auch der Schreibstil genervt. Am Ende der ersten Kapitel wurde immer irgendetwas vorweggenommen, nur um dann zu sagen: "Aber ich nehme etwas vorweg. Zuerst kam..." Zum Glück hat die Autorin irgendwann damit aufgehört und ich habe mich an die doofen Namen gewöhnt, so dass ich das Buch doch durchgelesen habe.
An der Geschichte kann man nicht viel bemängeln, es ist nun einmal eine Autobiografie. Aber teilweise wirkte es doch etwas gehetzt und auf einige Dinge wurde mir zu kurz eingegangen. Da ich zum Studiumsbeginn mit (Auto-)Biografien von chinesischen Frauen überhäuft wurde und deren Schicksal sich doch eher ähnelt, hat mich das Buch alles in allem eher gelangweilt. Klar, die Frau hat schreckliche Dinge erlebt, aber wenn man die schon mit einem Buch verarbeiten/der Welt berichten möchte, kann man das auch interessanter machen.

Ein weiteres solches Buch liegt noch in meinem Regal, aber im Moment habe ich absolut keine Lust auf noch ein Frauenschicksal in China.

Wenn man sich übrigens für die Rolle der chinesischen Frauen im vergangenen Jahrhundert interessiert, sollte man "Wilde Schwäne" von Jung Chang lesen. Vom Schreibstil her etwas gewöhnungsbedürftig, da es in einer Art Berichtform geschrieben ist, aber meiner Meinung nach ist es eines der besten Bücher über dieses Thema.

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